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Adivasi-Netzwerk AMS:

Umwelt- und Naturschutz


Die Herausforderung, einen ?kologisch nachhaltigen Lebensstil zu bewahren

Traditionell leben die Adivasi einen ?kologisch nachhaltigen Lebensstil, der auf einer spirituellen Achtung aller Elemente der Natur beruht.

Suresh, Adivasi der Kattunaicken, berichtet ?ber eine Begegnung eines alten Adivasi mit einem fremden jungen Mann im Wald:

"Dieser junge Mensch machte sich ?ber uns lustig. Er sagte: 'F?r euch Waldleute ist alles heilig - die B?ume, die Felsen, der Fluss. Aber dann kann man nirgends in die Natur eingreifen, weil alles heilig ist! Wir k?nnen im Wald tun, was wir wollen.' Der alte Mann war sehr aufgebracht, aber er sagte nichts. Er ging in den Wald hinein und bat die Geister und Tiere um Vergebung f?r diesen jungen Mann, der nichts vom Wald wusste."

Die Adivasi beachten eine Vielzahl von ?kologischen Regeln im Umgang mit der Natur: Niemals wird ein trinkendes oder tr?chtiges Tier gejagt, ebensowenig werden V?gel in der Brutzeit und Tiere mit Jungen gejagt. Viele Adivasi-Kinder gehen auf Krabbenjagd. Ein Adivasi-Junge hatte einmal eine wunderbar gro?e Krabbe gefangen. Als er jedoch den kleinen Krabbennachwuchs entdeckte, lie? er die Krabbe wieder frei. Werden Knollen f?r den Verzehr ausgegraben, so werden die Triebe wieder in den Boden gesteckt. Nur ein Teil einer Bambuspflanze wird aus Bauholz geschlagen, bei der Honigernte bleiben stets bestimmte Bienenst?cke und Waben unangetastet.

Der traditionelle Lebensstil der Adivasi geht mit beschr?nkten materiellen Bed?rfnissen und geringem Konsum einher sowie mit einer hohen Ethik des Teilens. 2009 kam eine alte Adivasi-Frau nach heftigen Regenf?llen und ?berschwemmungen in der Gudalur-Region zum Notfalllager und holte ein Matratze f?r ihre Familie ab. Aber noch am selben Tag brachte sie diese zur?ck: Sie habe nicht gewusst, dass schon ein anderes Familienmitglied eine Matratze abgeholt hatte. 

Die Herausforderung dieser und der n?chsten Jahre ist es, diese traditionellen Werte trotz der Ver?nderungen im Lebensumfeld und Lebensstil der Adivasi zu bewahren. Sehr viele Adivasi haben einen Fernseher, seitdem diese als Wahlkampfgeschenke verteilt wurden, und sehen Werbung. In der Region sind die Adivasi in der Minderheit und die Konsumgewohnheiten und der Lebensstil der modernen indischen Gesellschaft ?ben einen starken Einfluss aus. Dies umso mehr, als Adivasi auf Arbeitssuche ihrer D?rfer verlassen oder Kinder weiterf?hrende Schulen in der Kleinstadt Gudalur oder in gr??eren St?dten wie Coimbatore oder sogar Bangalore besuchen k?nnen. 

Mit Bildungs- und Bewusstseinsarbeit wollen die Teams des Adivasi-Netzwerks AMS erreichen, dass die Werte eines ?kologisch nachhaltigen Lebensstils bewahrt werden - mit Diskussionen auf den Treffen der Teams und Dorfgruppen, im Unterricht an der Adivasi-Schule, mit ?kologisch nachhaltiger Projektarbeit.

Aktivit?ten f?r Umwelt- und Naturschutz

Auf der gemeinschaftlichen Adivasi-Teeplantage werden etwa 20 Hektar des Landes als Wald erhalten. Auf der Teeplantage wurden Heilpflanzen angesiedelt und Fruchtb?ume zur Pflanzung in Adivasi-D?rfern herangezogen. Die Plantage kann bisher noch nicht als ?kologischer Anbau betrieben werden, denn vor allem Schimmelpilze w?hrend des Monsuns sind in diesem Gebiet mit den zweitst?rksten Regenf?llen von ganz Indien ein Problem. Doch sind sich unsere Partner/innen dieser Problematik bewusst und nutzen m?glichst wenig Mittel.

An der Adivasi-Schule werden die Sch?ler/innen auch in ?kologie unterrichtet. Dabei wird naturwissenschafticher Fachunterricht verbunden mit der Vermittlung der traditionell spirituellen Achtung der Natur und traditionellen Wissens ?ber nachhaltige Naturnutzung. Die Sch?ler/innen sammeln in Kooperation mit dem lokalen Rotary-Club Plastikm?ll und ?bergeben ihn der Wiederverwertung. Auch Adivasi-Kinder und -jugendliche nehmen im Rahmen der d?rflichen Bildungsarbeit zum Beispiel an Camps auf der Adivasi-Teeplantage teil und lernen unter anderem Wissenswertes zu Wald und Natur.

Im Rahmen der Projektarbeit errichtete Gemeinschaftsgeb?ude in den D?rfern, das Adivasi-Krankenhaus, die Adivasi-Schule und die Wohnh?user auf der Adivasi-Teeplantage wurden alle umweltfreundlich mit lokalen Materialien errichtet: mit gepressten und nur mit 5% Beton angereicherten Lehmziegeln. Adivasi wurden im Hausbau ausgebildet und bauen in dieser Technik Wohnh?user f?r Adivasi-Familien. Die Nutzung von Solarenergie nicht nur im Adivasi-Krankenhaus, sondern in Adivasi-D?rfern ist ein Ziel f?r die Zukunft.

Im Team der jungen Umweltschutzorganisation "The Shola Trust" in Gudalur arbeiten Adivasi unter anderem an der Kartierung heiliger Haine der Adivasi. Diese sind wahre Hotspots an Artenvielfalt inmitten monotoner Teeplantagen. Wenn sie kartiert und die Landrechte offiziell den Adivasi ?bergeben sind, werden sie erhalten und damit auch die lokale Artenvielfalt. Au?erdem arbeitet die kleine Organisation in Kooperation mit den Adivasi am Schutz von Elefanten und an der Errichtung von gr?nen Korridoren durch Landkauf mit speziellen F?rdermitteln. Elefanten brauchen ein Gebiet von etwa 1.000 km? f?r ihre Wanderungen, doch das Schutzgebiet Mudumalai in den s?dindischen Nilgiris-Bergen ist nur etwa 320 km? gro?. W?lder und die typischen Graslandschaften in den Bergen (Sholas) wechseln sich mit Plantagen und Ortschaften ab. Auf ihren Wanderungen verursachen die Elefanten zum Teil gro?e Sch?den. Die meisten Todesf?lle passieren jedoch nicht an der Schutzgebietsgrenze, wo am h?ufigsten Elefanten gesichtet werden, sondern in weiter entfernten Siedlungen, wo die Menschen nicht auf die Begegnung mit Elefanten vorbereitet sind. Adivasi der Region haben einen gro?en Erfahrungsschatz zur friedlichen Koexistenz mit Elefanten. Adivasi arbeiten bei der Forstverwaltung als Elefantentrainer und f?hren mit zahmen Elefanten verirrte wilde Elefanten in den Wald zur?ck. Die Organisation "The Shola Trust" arbeitet daran, Ein SMS-basiertes Fr?hwarnsystem in den Nilgiris-Bergen zum Einsatz bringen. Jedes Dorf soll einen Konflikt vermeidenden Umgang mit wilden Elefanten finden und dabei von der langen friedlichen Koexistenz zwischen Menschen und Elefanten in der Region lernen, von Adivasi.

?kotourismus auf der Adivasi-Teeplantage

Ecoscape ist seit 2014 das junge ?kotourismus-Projekt auf der Adivasi-Teeplantage. Tourismus wird neben Teeanbau wirtschaftlich immer bedeutender f?r die Region ? und ist meist keineswegs nachhaltig. Ecoscape setzt hier einen Gegenakzent. Es soll Einnahmen und nachhaltige Besch?ftigungsm?glichkeiten schaffen, Umwelt und Natur sch?tzen und die lokale Kultur vermitteln - zusammen mit den Adivasi. Ecoscape ist im Rahmen der Arbeit der Adivasi ein eigenst?ndiges soziales Unternehmen - alle Gewinne dienen der gemeinn?tzigen Entwicklungsarbeit der Adivasi.

Das Projekt tr?gt sich bereits selbst. Ein Team junger Adivasi arbeiten zusammen mit dem Initiator; ein junger Inder, der mit dieser Idee dem Team in Gudalur beitrat. Unsere Partnerorganisation ACCORD ?bernimmt einen Teil der Verwaltungsarbeit. Neben der Betreuung von G?sten finden immer Camps statt: Adivasi und Expert/innen aus Bangalore identifizieren Heilpflanzen, Lehrer/innen der Adivasi-Schule bereiten das neue Schuljahr vor, Adivasi-Kinder erwerben Wissen ?ber Natur, traditionelle Maltechniken oder bereiten sich auf Schule und Examen vor.

Den G?sten von Ecoscape auf der Adivasi-Teeplantage stehen in einem Bungalow drei Doppelzimmer mit Bad, ein Deluxe-Doppelzimmer mit Bad und Balkon sowie ein Mehrbettzimmer f?r sieben Personen zur Verf?gung. Die Preise verstehen sich inklusive Vollverpflegung und Tagesangeboten ? von F?hrungen ?ber Tier- und Vogelbeobachtung bis hin zu Wanderungen zwischen einer Stunde und einem Tag. Beobachten Sie 53 Vogelarten, 45 verschiedene Schmetterlinge, Affen, Rehe und aus sicherer Entfernung Elefanten sowie vielleicht Leoparden oder Tiger. Indische Hochsaison ist im hei?en Sommer im Mai, Hochsaison f?r internationale G?ste ist in der besten Reisezeit November-Dezember. Einen Besuch wert ist die Adivasi-Teeplantage jedoch immer.

Buchen k?nnen Interessierte unter www.ecoscape.co.in.

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